Segeln 2014 - 2015

Nachdem ich in den vergangenen Jahren wieder mehr Zeit für dieses schöne Hobby gefunden hatte, standen und stehen natürlich auch für die Folgejahre wieder einige interessante Törns auf dem Programm.
Leider habe ich es aus Bequemlichkeit und weil es so viel zu sehen und zu tun gab (und ehrlicherweise auch, weil ich zu faul war) versäumt, ein Tagebuch zu schreiben, so dass es hier wieder einmal nur eine kurze Zusammenfassung der Törns gibt.

Reinhold hatte sich für 2014 die Umrundung der Ostsee (außer Russland und Nordteil) vorgenommen und ich konnte wieder 2-mal gute 3 Wochen an der Umnrundung teilnehmen.

Erste Etappe: Mai 2014, Kappeln bis Klaipeda
Nach einer kurzen Vorbereitungszeit im Heimathafen ging es los, über Spodsberg, Kalvehave, Rödvig, Rönne und Svaneke auf Bornholn nach Kolberg in Polen. Der Törn war bis dahin sehr genußvoll, aber die Überfahrt von Bornholm nach Kolberg fand in starkem Regen und dichtem Nebel (!!) statt. Da hat sich das AIS-System wirklich bewährt. Wir wurden beim Kreuzen des Hauptfahrwassers (West-Ost) von der Berufsschiffahrt gesehen und konnten feststellen, dass uns die dicken Pötte auswichen und es somit zu keiner brenzligen Situation kam. Nur für die Sportschiffahrt mussten wir uns gelegentlich mit Schallsignalen bemerkbar machen, erhielten aber keine Antwort.
Die Fahrt an der polnischen Küste entlang war ein richtiges Highlight. Hunderte von Kilometern mit Sandstrand und eine sehr schöne Küstenlinie. Die Städte sind teilweise wirklich sehr schön hergerichtet und haben auch ein entsprechendes Aufkommen an Tourismus, u.a. auch aus Deutschland. Der einzige Nachteil sind die Schießgebiete direkt an der Küste, die teilweise sehr weiträumig und zeitraubend umfahren werden mussten.
Unser Weg führte uns von Kolberg über Darlowo (früher Rügenwalde), Leba und Wladislawowo nach Danzig, wo wir mitten in der Stadt, gegenüber vom Krantor im Yachthafen liegen konnten. Danzig ist eine sehr schön restaurierte Stadt und hat entsprecehnd viele Touristen aus aller Welt. Nach einigen Tagen mit reichlich Besichtigungen und auch einer Fahrradtour mit den Bordfahrrädern in das schöne Seebad Zopot ging es dann nach Hel, als Absprungpunkt für den Trip nach Klaipeda. Die Überfahrt begann gegen 16.00Uhr und nach einer zügigen Fahrt durch die stockdunkle Nacht mit gutem Wind aber auch kräftiger Welle und unter weiträumiger Umfahrung des russischen Hoheitsgebietes um Kaliningrad erreichten wir am nächsten Tag gegen 14:00 Uhr Klaipeda. Nachdem wir uns über Funk völlig unproblematisch bei der Einwanderungsbehörde angemeldet hatten ging es in den Kastellhafen, der ein guter Ausgangspunkt für die Stadtbesichtigung ist. Klaipeda war ebenfalls eine sehr interessante Stadt und wir haben dort auch wieder viel gesehen.
Danach ging es noch in die kurische Nehrung nach Nida. Die Fahrt war wegen der sehr geringen Wassertiefen sehr spannend, verlief aber ohne Probleme. Nida selber ist ein sehr schönes Dörfchen mit angenehmer Atmosphäre und einem schönen Blick auch die nahen, riesigen Dünen.
Leider musste ich am nächsten Tag schon wieder mit dem Bus zurück nach Klaipeda und weiter nach Palanga, weil ich für den nächsten Tag in der Frühe einen Rückflug gebucht hatte.
Palanga ist ebenfalls ein sehr schönes, gemütliches Städtchen mit einer tollen Flaniermeile und einer langen Seebrücke. Noch ein gemütliches Essen in einem der schönen Restaurants, eine Nacht in einem preiswerten, guten Hotel und am nächsten Morgen früh über Riga zurück nach Hause.
Soweit der Reise erster Teil.

Zweite Etappe: August 2014, Kalmar bis Kappeln
Nachdem Reinhold mit seiner Frau von Klaipeda über Lettland, Estland und Finnland nach Schweden gesegelt war, flog seine Frau wieder nach Hause und ich nach Kalmar in Süd-Schweden, um eine weitere Etappe mitzusegeln.
Die Route ging von Kalmar nach Kristianopel, Karlskrona, Simrishamn, Ystad, Falsterbrokanal und Höllviken nach Kopenhagen (Sundby), wo wieder eine Pause mit Sightseeing angesagt war. Dies war mein erster Besuch in Kopenhagen und ich muss sagen, die Stadt hat mir mit ihrer tollen Atmosphäre sehr gut gefallen. Natürlich stand auch ein Besuch bei der wie immer stark umlagerten kleinen Meerjungfrau an, die man aber wirklich aufgrund der Entfernung und der Belagerung erst mal suchen muss.
Von Kopenhagen ging es dann über Gilleleje und Anholt nach Asaa in Nord-Jütland, wo Reinhold Freunde in dem dortigen Segelklub hat. Wir wurden wieder sehr freundlich empfangen und verbrachten einige schöne Tage bei diesem gastlichen Klub.
Von Asaa ging es dann in sehr schnellen und teilweise langen Schlägen zügig zurück. Über Grena nach Marup (Samso), Strib und in einem heißen Ritt raumschots mit teilweise über 10kn nach Schleimünde. Am letzten Tag dann bei Regen unter Motor zurück nach Kappeln. Damit war die große Ostsee-Runde beendet.

Im August hatten Reiner und ich nochmal eine Segelyacht für eine Woche in Lauterbach auf Rügen gechartert, weil wir noch einmal eine Woche mit unseren Frauen unterwegs sein wollten. Von Lauterbach ging es nach Stralsund, Hiddensee und bis Breege und wieder zurück. Die Frauen waren vom Segeln aber doch nicht so begeistert, so dass wir es vermieden, am Wind mit Krängung zu segeln und nur die teilweise schönen Raumschotsstrecken ausgenutzt haben. Trotzdem war es eine sehr schöne Woche mit schönem Wetter, Sightseeing und viel leckerem Fisch.
Damit war die Segelsaison 2014 für mich beendet.

In 2015 gab es für mich leider auch nur 2 Segeltörns.
Der erste war wieder mit Reinhold auf der Ostsee. Nachdem ihm die baltischen Staaten bzw. die vorgelagerten Inseln (Saarema etc.) im letzten Jahr gut gefallen hatten wollte er gern noch einmal dorthin. Mein Mitsegeln erstreckte sich dabei auf die Etappe von Stralsund bis Danzig. Wieder ein schöner Trip entlang der polnischen Küste, dieses Mal zusammen mit einem anderen Pärchen mit ihrem Schiff. So hatten wir abends immer mal etwas zu erzählen und haben manchen gemütlichen Abend auf dem einen oder andern Schiff verbracht. Nach wiederum einigen interessanten Tagen in Danzig musste ich leider schon nach Hause fliegen.

Der zweite Törn war wieder einmal mit Hermann auf der Number One.
Nach längerer Zeit wurde mal wieder ein England-Herrentörn angepeilt. Aufgrund der Windbedingungen mussten wir aber kurzfristig doch wieder umdisponieren, so dass ein Törn Richtung Helgoland geplant wurde. Die ersten Tage waren sehr schön aber auch schwach windig, so dass wir im T-Shirt segeln konnten aber auch gelegentlich den Dieselwind zu Hilfe nehmen mussten. Der Ruhetag auf Norderney war sehr warm und sonnig, allerdings hatte der Wind auch schon gut zugelegt. Entsprechend dem angekündigten Winddreher nach SW mit Stärke 6-7 entschieden wir uns, nicht nach Helgoland weiter zu segeln, weil dann die Rückfahrt gegen den Wind unmöglich geworden wäre. Also ging es zurück nach Lauwersoog und dann mit stehendem Mast binnen durch nach Leeuwarden und Harlingen und von dort zurück über das Wattenmmeer bis Kornwerder und nach Workum. Selbst auf dem flachen Land hatten wir bei der Fahrt durch die Kanäle teilweise Böen mit 7 Bft. die auf der See und bei Fahrt gegenan sicher kein Vergnügen gewesen wären. Also war dieses auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Am letzen Tag hat uns das Wetter noch einmal richtig erwischt. Auf dem kurzen IJsselmeer-Trip von Kornwerder nach Workum gab es starken Wind und heftige Regenschauer, so das wir auch auf diesem Törn alle Wetter abbekommen haben.
Nichts desto trotz war es ein interessanter und schöner Segeltörn.<
Das war's dann auch mit der Segelei für 2015. :-//

Die Segeltörns waren insgesamt nicht so zahlreich und lang, aber ich bin doch sehr erfreut und zufrieden, dass sich das alles in meinen engen Terminplan als (Un-)Ruheständler integrieren ließ. ;-)


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