Geboren wurde ich als "Zwilling" im Jahr 1952.
Aufgewachsen bin ich in Bork, dem schönen Dorf am südlichen Rande des Münsterlandes, wo ich heute noch lebe.
Zum damaligen Amt Bork gehörten die Gemeinden Bork, Selm-Beifang, Selm-Dorf und Cappenberg. Hier wurde noch sehr lange und wird z.T. auch noch heute der lokale Dialekt, das "Münsterländer Platt" gesprochen.
Durch die kommunale Neuordnung 1975 wurden die Strukturen verändert, so dass Bork heute ein Stadtteil der Stadt Selm ist. Die ehemaligen anderen Teile des Amtes Bork sind heute ebenfalls Stadtteile der Stadt Selm. Gleichzeitig wurden die Strukturen der Kreise neu geordnet, so daß wir nun nicht mehr zum Kreis Lüdinghausen sondern zum Kreis Unna gehören. Nur einmal im Jahr muß ich noch nach Lüdinghausen, nämlich zum Finanzamt, wenn ich meine Steuererklärung abgebe.
Selm hat heute mit allen Stadtteilen ca. 27.000 Einwohner und erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung von 51° 44,2' - 51° 38,5' nördl. Breite und in West-Ost-Richtung von 7° 24,6' - 7° 33,0' östl. Länge. Die flächenmäßige Ausdehnung beträgt ca. 60 qkm.
Detaillierte Informationen zur Stadt Selm gibt es
hier.
Der Name Bork taucht im 9. Jahrhundert zum erstenmal auf. Menschliche Spuren in diesem Gebiet lassen sich bis ca. 4000 v. Chr. zurückverfolgen. Vom 12. Jahrhundert an lässt sich die Entwicklung Borks mit Hilfe der Geschichte der Rittergüter, der Pfarrgemeinde und einiger Geschichtsdaten verschiedener Bauernhöfe rekonstruieren.
Schon von weitem erkennt man Bork an dem prägnanten Zwiebelturm der kath. St.Stephanus-Kirche. Dieses bekannte Wahrzeichen, inmitten des Ortskerns gelegen wurde bereits im Jahre 1724 eingeweiht. Ausschnitte aus der mehr als 275-jährigen Geschichte sind in einem eigenen Bildband dokumentiert.
Das nebenstehende Bild zeigt das in den Jahren 1911/1912 erbaute Amtshaus von Bork und dokumentiert ein typisches Verwaltungsgebäude aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg. Heute ist das Amtshaus der Sitz der Stadtverwaltung von Selm am Adenauerplatz 2 in Selm-Bork.
In diesem Jahr konnte das 100-jährige Bestehen des Amtshauses mit einem großen Fest begangen werden.
Im Bild hier abgebildet ist das moderne, Anfang der 90er Jahre erbaute Bürgerhaus in Selm, in dem viele verschiedene Veranstaltungen kultureller Art, Musikveranstaltungen, Konzerte etc. stattfinden. (Copyright des Bildes: ocean[medien] Werbeagentur, Selm)
Selm und Bork gehören bereits seit langen Jahren wie viele andere Städte und Gemeinden im Umkreis zum Einzugsgebiet des Ruhrgebietes, insbesondere des Großraumes Dortmund, woraus auch meine weitere Entwicklung bezügl. Schule und Beruf abzuleiten ist. Trotzdem ist Bork immer meine Heimat geblieben.
In der Umgebung gibt es viele schöne Naherholungs- und Ausflugsziele wie z.B. ausgedehnte Waldgebiete zum Spazieren gehen, Ausflugslokale, Museen,
Freizeitanlagen,
Bauernhöfe auf denen Kinder noch richtige Kühe und Schweine sehen können, verschiedene
Burgen und Schlösser
und vieles mehr. Insbesondere im benachbarten Kreis Coesfeld findet man zahlreiche Wasserschlösser und Burgen. Vom verträumten Herrensitz bis zur großzügigen Schlossanlage, im "Kreis der Wasserburgen" ist in vielen alten Gemäuern ein Zeugnis früherer Lebenskultur und Bauweise wiederzufinden.
Beispiele hierfür sind die Burg Vischering in Lüdinghausen, Schloss Nordkirchen in Nordkirchen, heute Sitz der Landes-Finanzschule NRW, Schloss Cappenberg in Selm-Cappenberg im Besitz des Grafen von Kanitz, Haus Sandfort in Olfen-Vinnum, (Privatbesitz) und andere.
Nähere Informationen zu einer Auswahl dieser vielfach unter Denkmalschutz stehenden Gebäude erhalten Sie
hier.
Auf der "Route der Industriekultur" kann der Interessierte die industrielle Geschichte der Region "Ruhrgebiet" erforschen beziehungsweise den Spuren eines speziellen Aspekts wie der Bergbau-, der Schifffahrts- oder Eisenbahngeschichte folgen. 46 herausragende Zeugnisse der industriekulturellen Vergangenheit und Gegenwart des Ruhrgebietes lassen sich auf 25 Themenrouten erforschen.
Ein schönes und sehenswertes Beispiel für die Industriedenkmäler ist das
Schiffshebewerk in Henrichenburg.
Über einen Rundweg können Gäste den gesamten Schleusenpark mit der alten Schachtschleuse von 1914, dem neuen Hebewerk von 1962 und der neuen Schleuse von 1989 erkunden. Eine historische Werft, Dampfschiffe und schwimmende Arbeitsgeräte sind Attraktionen des Museumshafens am "Oberwasser". Am unteren Vorhafen hat das Motorgüterschiff "Franz-Christian" festgemacht. An Bord lernen Gäste den Arbeitsalltag der Binnenschiffer und ihrer Familien kennen.
Im Münsterland selbst gibt es viele und lange Pättkes zum Radfahren, insbesondere Richtung Münster und sogar bis an die Nordsee. Der Begriff Pättkes ist ein Ausdruck in "Münsterländer Platt" und ist abgeleitet vom dem Wort Patt (Pfad), womit hier die schönen (Rad-)Wege gemeint sind, auf denen man ausgedehnte Wanderungen oder Fahrradtouren durch das Münsterland machen kann. Das nebenstehende Bild zeigt die Funne in Selm mit dem Radweg in Richtung Bauerschaft Ternsche.
Umfangreiche Informationen zum Münsterland mit touristischen Zielen und Sehenswürdigkeiten und Angaben zu Pättkesfahrten gibt es
hier.
Münster selbst ist immer wieder einen Besuch wert. In der Stadt des "Westfälischen Friedens" findet man neben dem historischen Rathaus noch viele alte Herren- und Giebelhäuser, insbesondere um den
Prinzipalmarkt.
Neben den vielen historischen Gebäuden und der großen Universität hat Münster auch für Studenten und Besucher historische und gemütliche Kneipen wie z.B.
Pinkus Müller
und Restaurants wie das
Drübbelken (früher "Westfälischer Friede")
zu bieten,in denen man in uriger und gemütlicher Atmosphäre sitzen und ein wenig die westfälische Lebensart genießen kann.
Das Mühlenhofmuseum
in Münster vermittelt übrigens einen guten Eindruck, wie sich das einfache, bäuerliche Leben im Münsterland im letzten Jahrhundert noch abgespielt hat.
Manchmal findet man auch noch einen Führer, der auf Platt Erläuterungen zu den einzelnen Häusern und Exponaten gibt und gelegentlich auch ein "Döneken" (eine Geschichte) erzählt.
Wer sich für den lokalen Dialekt interessiert, findet in der Literatur noch Beispiele, die die Sprache und Ausdrucksweise noch recht gut wiedergeben. Allerdings muss man den Kiepenkerl z.B. bei einem Heimatabend einmal richtig "platt küren" hören um ein Gefühl für den Dialekt zu bekommen.
Hier noch einige Beispiele für plattdeutsche Literatur:
- Ne Mul voll Platt
- Kleine Bettlektüre 'för Lüde ut Westfaolen, de gärn plattdütsk küert'
- Gedanken kanns liäsen
Die Chronik von Bork ist in einigen Heften sehr schön beschrieben:
- Die Geschichte der Gemeinde Bork
- Handwerk, Handel und Gewerbe in Bork an der Lippe
Ein Beitrag zur Ortsgeschichte von 1815 bis 1980
- 250 Jahre Pfarrkirche St. Stephanus, Bork (1724 - 1974)
|